Die Seife von Marseille hat seine Geschichte in der Umgebung des Mittelmeers begonnen und im Laufe der Jahrhunderte sein internationales Renommee erlangt.
Seine Ursprünge gehen bis zur Antike zurück: die ersten festen Seifen sind im Nordwesten des heutigen Syriens (in der Stadt Alep) 2000 Jahre vor Christus entwickelt worden. Diese Seifen sind durch die Kreuzzüge nach Europa gebracht worden. Die ersten Seifenfabriken werden im 12. Jahrhundert in Spanien und Italien gegründet und später Mitte des 15. Jahrhundert in Marseille. Man nimmt an, dass die Seife von Alep der Ursprung dieser europäischen Seifen ist. Im Mittelalter entsteht schließlich das traditionelle Rezept der heutigen Seife durch Zusatz von Kalk (aux cendres lessivées). Diese Technik wird sich in Marseille und in Südfrankreich im Laufe der folgenden Jahrhunderte weiter entwickeln, dank der Fülle an Rohstoffen, die in dieser Region zu finden sind: Olivenöl, Salz und Asche aus Salicorne (Camarque).
Später werden Palmöl und Kopra aus den Kolonien hinzukommen um das Originalrezept zu verfeinern.
Im 19. Jahrhundert wird Marseille der führende Hersteller mit mehr als zehn Seifenfabriken und gibt damit dem Herstellungsverfahren seinen Namen.
Natürlich und vollständig biologisch abbaubar, weckt die Seife von Marseille erneut in den 80er Jahren durch seine ökologischen Qualitäten das Interesse.